Allgemein
Tiergestützte Therapieverfahren sind Behandlungsverfahren zur Heilung oder zumindest Linderung der Symptome
bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen und Behinderungen, bei denen Tiere eingesetzt werden. Je
nach Tierart wird tiergestützte Therapie in verschiedenen Einsatzgebieten praktiziert. Es gibt z. B. Angebote mit
Delfinen, Katzen, Pferden, Lamas und Hunden.
Wirkungsweise von Hunden:
Hunde wirken Blutdruck senkend und Stress abbauend, eine Wirkungsweise, die von den Psychologen Katcher und
Beck evaluiert wurde. Die Probanden sollten Texte vorlesen. Sie durften nicht mit dem Hund interagieren. Die
Vergleichsgruppe mit Hund hatte eine niedrigere Pulsfrequenz und einen niedrigeren Blutdruck, als die Gruppe, die
ohne Hund vorlas. Ebenso verbesserten sich die Vorleseleistungen durch die pure Anwesenheit des Hundes.
Je schlechter die Befindlichkeit des Patienten vor der Begegnung mit dem Hund, umso stärker bessert sich seine
Befindlichkeit. In einer Studie mit 218 Patienten, die von Prothmann und Ettrich an der Universität zu Leipzig
angefertigt wurde, füllten die Patienten vor und nach der Therapiestunde einen Basler-Befindlichkeitsbogen aus.
Damit konnte dieser Effekt nachgewiesen werden. Als Therapiehunde nahmen vier Magyar Vizsla, ein
Deutsch-Kurzhaar und drei Mischlingshunde teil. Unterschiede in der Wirkung der einzelnen Hundeindividuen
konnten nicht festgestellt werden.
Durch die Anwesenheit von Hunden werden zwischenmenschliche Begegnungen entsexualisiert.
Die Hund-Mensch-Kommunikation unterliegt nicht der Gefahr des Double bind.